Bei Pia und Dan Buck laufen alle Fäden zusammen - beruflich und privat. Das Designerpaar hat zwei Töchter und betreibt gemeinsam “Bataillon Belette”, ein Label für langlebige Feinstrumpfhosen. Wir haben die Familie in ihrer Frankfurter Wohnung besucht.
79 Stufen führen in den dritten Stock des imposanten Altbaus am Frankfurter Mainufer, in dem Pia und Dan Buck wohnen. 79 Stufen, die die Designerin und der Designer seit zweieinhalb Jahren nicht mehr alleine gehen. 2020 kam Tochter Vega zur Welt, vor einem halben Jahr folgte Coco. Seitdem gibt es zwei kleine Menschen im Leben des Paares, die entweder getragen oder motiviert werden müssen, die steile Treppe selbst zu erklimmen. Dan, der in Bolivien geboren wurde und im Alter von drei Monaten nach Deutschland kam, empfängt uns an der Haustür zum Interview. Er ist ganz in Weiß gekleidet. Seine langen schwarzen Haare bilden dazu den bestmöglichen Kontrast. Vor seinem Bauch schläft Coco in einer weißen Babytrage. Ihre kleinen Füße stecken in weißen Rüschensocken.
Dan führt uns durch den großzügigen, hellen Wohn- und Essbereich ins Kinderzimmer, dessen Wandfarbe an Hubba Bubba Kaugummi erinnert. Zwischen einem Lego-Duplo-Bauernhof und Designobjekten im Miniaturformat steht seine Frau Pia und flechtet Töchterchen Vega die Haare. Das große Fenster hinter ihnen bietet einen Ausblick, der beeindruckender ist als manches Postkartenmotiv: Wolkenkratzer glitzern vor eisblauem Himmel. Bei einem Glas Prosecco am großen Familientisch kommen wir ins Gespräch.
Ihr habt euch in Reutlingen beim "Car Interior Design" Studium kennengelernt und euch anschließend mit einem Designbüro selbstständig gemacht. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, euch der Feinstrumpfhose zu widmen?
Pia: Wir haben nach einem Projekt gesucht, bei dem man als Designer:in noch was reißen kann. Das war in unseren Augen die Strumpfhose. Das war damals ein total verstaubter Markt, der ein sehr einseitiges Frauenbild propagierte. Fast alle Strumpfhosen hatten eine schlechte Passform, ein undurchsichtiges Größensystem und eine wenig nachhaltige Verpackung. Das Schlimmste aber war der kurze Lebenszyklus. Dass eine Strumpfhose beim ersten Anziehen kaputt geht, wird zum Teil heute noch toleriert. Das wollten wir ändern.
Bevor eure erste Tochter geboren wurde, wart ihr bereits 10 Jahre zusammen. Wusstet ihr schon immer, dass ihr einmal Kinder haben wollt?
Daniel: Ja. Gleichzeitig hat uns dieses Thema natürlich verunsichert. Deshalb haben wir uns eine Deadline gesetzt. 2020 war dann das geflügelte Wort für unsere Kinder-Promo (lacht).
Pia: Unser Ziel war es, gleichzeitig mit unseren Freunden Kinder zu bekommen. Das hat auch geklappt. Aber seitdem sehen wir sie nicht mehr (lacht).