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Jasna Fritzi Bauer und Katharina Zorn sind als Artist-Duo nicht nur künstlerisch miteinander verbunden, sie sind auch privat ein Paar. Gemeinsam ziehen sie die 6-jährige Zoe groß. Wir haben mit ihnen über ihr Leben zwischen Rotem Teppich, (Theater-)Bühne und Kindergarten gesprochen.

Published:
06. Juni2024
Words:
Katharina de Silva
Photos:
Maria Poursanidou

Wir betre­ten das „Château Royal” an einem nass­kal­ten Frei­tag­mit­tag. Während wir uns den Niesel­re­gen von der Stirn wischen, empfängt uns das Berli­ner Hotel mit einer ange­neh­men Atmo­sphäre: Fisch­grät­par­kett, holz­ver­tä­felte Wände, warme Farben und edle Stoffe. Jasna Fritzi Bauer und Katha­rina Zorn haben es als Loca­tion für das heutige Shoo­ting ausge­sucht. Die Schau­spie­le­rin und die Künst­le­rin kennen wir eigent­lich aus Frank­furt am Main, wo sie mit ihrem inter­ak­ti­ven Lyrik­pro­jekt „Heute schreibe ich” schon den Römer­berg und das Main­ufer bespielt haben. Auch im Château Royal sind die beiden keine Unbe­kann­ten: Während der Berli­nale feier­ten sie hier gemein­sam ihren Geburts­tag, zu dem auch viele Promi­nente aus der Film­bran­che einge­la­den waren. Ihre Wohnung halten die beiden dage­gen lieber privat. Schließ­lich steht Jasna Fritzi Bauer schon seit ihrer Schul­zeit im Rampen­licht. Die Wies­ba­de­ne­rin mit schwei­ze­risch-chile­ni­schen Wurzeln spielte in diver­sen TV- und Kino­pro­duk­tio­nen mit – nicht selten in der Haupt­rolle. Seit 2021 ist sie auch als Liv Moor­mann, Kommis­sa­rin im Bremer Tatort, bekannt. Katha­rina Zorn arbei­tete viele Jahre inter­na­tio­nal als Visual Merchan­di­ser, bevor sie mit 25 Jahren unge­plant schwan­ger wurde. Obwohl sie mit dem Vater keine Bezie­hung führt, entschei­det sie sich für das Kind. Ein Jahr lang zieht sie die kleine Zoe allein groß. Dann lernt sie in der Küche einer gemein­sa­men Freun­din Jasna Fritzi Bauer kennen, die gerade am Schau­spiel Frank­furt gastiert. Es funkt. Schon am nächs­ten Tag sind die beiden ein Paar. Seit 2022 leben und arbei­ten sie in Berlin. Mit Zoes Vater und dessen Fami­lie pfle­gen sie einen engen Kontakt. Sie sind ein wich­ti­ger Teil des Fami­li­en­kon­strukts.

Lang­sam füllt sich die Lobby. An der Hotel­bar, die auch Kulisse in einem fran­zö­si­schen Arthouse-Film sein könnte, werden Espresso-Martini und andere Cock­tail-Klas­si­ker gemixt. Doch noch bevor wir in Versu­chung kommen, selbst einen Drink zu bestel­len, stehen Jasna Fritzi Bauer, Katha­rina Zorn und Zoe vor uns. „Hey, schön, dass ihr da seid!” Gemein­sam gehen wir in den Restau­rant­be­reich, wo ein Tisch für uns reser­viert ist. Bei Pommes frites und Wolfs­barsch­fi­let kommen wir ins Gespräch

Zoe beim Lunch im Chateau Royal Berlin
Katharina Zorn und Tochter Zoe
Uns fehl­ten die Vorbil­der. Natür­lich gibt es in der LGBTQ-Szene und in der Film­bran­che Menschen, die sich geou­tet haben. Aber andere lesbi­sche Paare mit Kindern kennen wir persön­lich nicht.”
- Jasna Fritzi Bauer

Wir haben uns heute verab­re­det, um über eure krea­tive Arbeit zu spre­chen. Aber auch über eure Rolle als Mütter einer Toch­ter. Obwohl ihr schon seit 2019 zusam­men seid, ist das für euch in dieser Form Premiere. Warum habt Ihr bisher noch nicht öffent­lich über eure kleine Fami­lie gespro­chen?

Jasna: Ich spre­che gene­rell nicht gerne über mein Privat­le­ben. Vor Katha­rina hatte ich aber auch noch keine ernst­hafte längere Bezie­hung und habe noch nieman­den mit auf den Teppich genom­men. Ich glaube, wir muss­ten selbst erst in diese Rolle hinein­wach­sen und für uns über­le­gen, was wir preis­ge­ben und was wir schüt­zen wollen. Für uns ist es wich­tig, selbst zu bestim­men, was von unse­rem Privat­le­ben in die Öffent­lich­keit kommt.

Katha­rina: Wir sind auch erst zusam­men auf den roten Teppich gegan­gen, als klar war, dass wir zusam­men­ar­bei­ten. Am Anfang sind wir also mehr als Künst­ler­duo aufge­tre­ten anstatt als Paar. Aber wir haben auch nie ein Geheim­nis daraus gemacht.

Jasna: Tatsäch­lich fehl­ten uns hier ein biss­chen die Vorbil­der. Natür­lich gibt es in der LGBTQ-Szene und in der Film­bran­che Menschen, die sich geou­tet haben. Aber andere lesbi­sche Paare mit Kindern kennen wir persön­lich nicht. Schon gar nicht in unse­rem Alter.

Jasna, wie war es für dich, dass Katha­rina ein Kind mit in eure Bezie­hung gebracht hat?

Jasna: Darüber habe ich mir eigent­lich keine Gedan­ken gemacht. Es war ja klar, dass es uns sonst nicht geben würde. Also entwe­der hopp oder topp (lacht).

Woll­test du denn Kinder?

Jasna: Ich komme aus einer großen Fami­lie, aber das war für mich vorher noch nie ein Thema. Aber ich hatte auch kein Leben, in das ein Kind gepasst hätte: Am Thea­ter ist es kaum möglich, ein Kind alleine groß­zu­zie­hen. Als ich Katha­rina und Zoe kennen­ge­lernt habe, war es dann einfach so: Endlich hatte ich jeman­den, den ich beein­flus­sen und dem ich viel Blöd­sinn beibrin­gen konnte (lacht).

Katha­rina: Zoe hat zu Jasna von Anfang an Mama gesagt. Inso­fern hat sie uns abge­nom­men, das auszu­spre­chen.

Das komplette Interview gibt's
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All white – Dan Buck mit Baby Coco
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